Kultursommer 2023 - Wo der Lerchensporn blüht
Am 02. April fand, bei bestem Outdoor-Wetter, die Exkursion zum blühenden Lerchensporn in den „Bahlburger Bruch“ statt.
In den Ankündigungen stand allerdings der „Laßbrook“ als Standort des Lerchensporns. Die beiden Naturschutzgebiete, die aufgrund ihrer besonderen Laubwälder gleichzeitig sogenannte FFH-Gebiete sind, liegen keine 500 m voneinander entfernt. Das nördlich gelegen NSG ist der „Laßbrook“ während sich im Süden das NSG „Bahlburger Bruch“ befindet. Und dieser war es nun dem wir in unserer Exkursion unsere besondere Aufmerksamkeit, wegen des guten Bestandes des Lerchensporns, widmen wollten.
Mit etwa 30 Teilnehmern war die Veranstaltung überbucht und damit sehr gut besucht. Auch wenn es bei dieser Gruppengröße nicht ganz leicht ist, die Informationen an das Auditorium zu bringen, ist dies dem Exkursionsleiter, Detlef Gumz, Mitglied im Vorstand der NLH, doch recht gut gelungen.
Zunächst haben wir an der Straßenbrücke der L 234 über den Aubach Station gemacht um etwas über die Maßnahmen zur Restrukturierung dieses Gewässers zu erfahren. Durch Querschnittseinengungen mit Lesesteinen und Geröll wird das Gewässer wieder in typische Pendelbewegungen versetzt und erhält eine Strömungsdynamik, die eine Niedrigwasserrinne im Gewässer sandfrei hält. In diesen Bereich wurde ein Kiesgemisch als Laichbett für die typischen Bachforellen und als Lebensraum für Eintags-, Stein- und Köcherfliegenlarven eingebracht. Mit einem Sieb konnte die Gehäuselose Köcherfliegenlarve nachgewiesen werden, die saubere, sauerstoffreiche Fließgewässer benötigt. Unter der Straßenbrücke konnte der Kot vom Fischotter durch die Kuratoriumsvorsitzende Frau Dr. Schwerdtner Manez festgestellt werden. Ein schönes Ergebnis, das uns zeigt, dass sich diese Art an unseren Gewässern, die bereits über Jahre schrittweise in einen besseren ökologischen Zustand gebracht werden, zunehmend wohl fühlt.
Je nach Witterungsverlauf in den einzelnen Jahren erwischt man nicht immer die Optimalphase des Blühstadiums der gewünschten Vegetation. Da so eine Exkursion einen Planungsvorlauf benötigt, ist es eher Glück, wenn dieses gelingt. Wir hatten Glück und erwischten die beiden Pflanzenarten Hohler (Corydalis cava) und Gefingerter Lerchensporn (Corydalis solida) in Vollblüte. Daneben entdeckten wir weitere, im Landkreis Harburg eher seltene Pflanzenarten wie die Zwiebeltragende Zahnwurz (Dentaria bulbifera), das Gelbe Buschwindröschen (Anemone ranunculoides), den Scheiden-Gelbstern (Gagea spathacea) und den Seltsamen Lauch (Allium paradoxum). Pflanzenkenner kamen also auf ihre Kosten. Daneben konnte man noch Wissenswertes über die Buchen- und Eichen-Hainbuchenwälder, die zu den FFH-Lebensraumtypen zählen und den Bestandteilen lernen, die ihnen einen besonderen Wert zuweisen. Unter dem Strich kommt es darauf an, dass diese Wälder alt werden dürfen und sich vor allem in der Altersphase Baumhöhlen, meist unterstützt von Spechtarten, bilden, die Tieren wie den Fledermäusen, Hornissen und weiteren eine Heimat bieten.
Die Besucher gingen am Ende der Exkursion trocken und mit neuen Erkenntnissen und nicht nur der, dass der Lerchensporn nicht im „Laßbrook“ sondern im „Bahlburger Bruch“ wächst, zufrieden nach Hause.
© Landkreis Harburg
Bild zur Meldung: NLH Exkursion zum blühenden Lerchensporn